Die Geschichte beginnt im Jahre 1528. Die Überlieferung besagt, dass ein Hirtenbub von Büren, ein Zumbühl aus dem Buoholz, die spätgotische Madonna beim Bildersturm anlässlich der Reformation im Berner Oberland gerettet und heimlich nach Hause getragen hat. Im folgenden Frühjahr stellte er die Statue in einen hohlen Ahornbaum an der Stelle, wo heute der Altar der Wallfahrtskirche Maria Rickenbach steht. Als er bei der Alpabfahrt im Herbst das Standbild der Madonna aus der Baumhöhle heben wollte, liess es sich nicht bewegen. So blieb das Standbild der Madonna auf Maria Rickenbach.
Es war nicht zufällig, dass die gerettete Madonnen-Statue in Niederrickenbach ihren Platz fand. Auf wunderbare Weise erzählt uns die Legende, dass die Madonna hier bleiben musste und nicht mehr entfernt werden konnte, weil sie gerade hier in der Abgeschiedenheit einer wunderschönen Berglandschaft Ruhe und Frieden fand. Dieser Ort, der sich bald zu einem Wallfahrtsort entwickelte, strahlt viel Kraft und Mut aus.
Viele Menschen haben hier in mehr als vierhundertsiebzig Jahren Trost und Zuversicht gefunden. Die Votivtafeln in der Wallfahrtskapelle sprechen eine eindrückliche Sprache.